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Saisonanalyse Teil 1

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Bjoern
By Bjoern
2 years ago
In dieser Saison schauen wir uns die Oilers alle 10 Spiele mal etwas genauer an. Dabei analysieren wir über diese Zeiträume Stärken, Schwächen und Auffälligkeiten des Teams sowie ggf. von einzelnen Spielern. Wir betrachten einige Statistiken, lesen zwischen den Zeilen und lassen das Selbst-Beobachtete mit einfließen.

So stehen die Oilers da

ParameterPacific DivisionNHL
Platzierung1.2.
Bilanz6-0-09-1-0
Tore1. (4,40 pro Spiel)1.
Gegentore4. (2,80 pro Spiel)11.
Verhältnis Großchancen im 5gg55. (105:101)15.
Powerplay1. (50%)1.
Penalty Kill2. (86,2%)6.

Was bedeuten diese Zahlen?

Die Oilers haben den besten Saisonstart ihrer Geschichte hingelegt. Noch nie, nichtmal zu Wayne Getzkys Zeiten, konnte eine Oilers-Mannschaft mit 9-1-0 Siegen starten.
Ansonsten lässt sich anhand dieser Stats ganz klar sagen: keine (großen) Überraschungen, alles ungefähr wie vermutet. Dass die Oilers in der Offensive sogar die Nr. 1 sind, und von den Gegentoren her fast ein Top 10 Team, muss man dennoch positiv hervorheben. Im Spiel 5 gegen 5 ist man “nur” im Mittelfeld der Liga. Dafür sind die Special Teams überragend! Etwas überraschend ist, dass das Penalty Kill trotz vieler neuer Spieler bereits so gut klappt. Dass das Power Play sehr gut sein wird, war dagegen zu erwarten. 50% ist dann aber schon eine krasse Hausnummer. Der bisherige NHL-Rekord liegt bei 31,2% und ist diese Saison ernsthaft in Gefahr!

Die Kurz-Analyse

Die Oilers haben in sieben von zehn Spielen 5 Tore oder mehr geschossen. Gleichzeitig haben sie in sechs von zehn Spielen nur 2 Gegentore oder weniger kassiert. Außerdem haben sie in jedem einzelnen Spiel mindestens ein Powerplay-Tor erzielt und über einen Zeitraum von sechs Spielen am Stück kein einziges Gegentor im PK kassiert.
Es ist kein Geheimnis, dass man mit solchen Werten die allermeisten Spiele gewinnt!
Der Spielplan hat es dabei ziemlich gut gemeint mit den Oilers. Man durfte bisher sieben Heim- und nur drei Auswärtsspiele bestreiten und musste nur 2x gegen Playoff-Teams der letzten Saison antreten (Vegas und Nashville). Dies soll die bisherigen Leistungen allerdings keineswegs schmälern. Denn schließlich kann man nur die Teams besiegen, die einem vorgesetzt werden! Und eine 9-1-0 Bilanz ist in der NHL niemals einfach so im Vorbeigehen machbar.

Was war gut?

  1. Wie bereits erwähnt, waren die offensive Produktion sowie die Specialteams ligaweite spitze.
  2. Darüber hinaus ist Mikko Koskinen hervorzuheben. Als Mike Smith erneut verletzungsbedingt ausgefallen war, hatten viele Fans schon ein Deja-vu vor Augen, denn zu Beginn der letzten Saison war Koskinen dann sehr inkonstant und die Oilers hatten eine negative Bilanz. Er selbst hat zuletzt ziemlich offen über seine mentalen Probleme im letzten Jahr gesprochen, als corona-bedingt viele Monate von seiner Familie getrennt leben musste. Dieses Jahr aber steht ein anderer Mikko Koskinen im Tor. Er steht bei 7-1 Siegen, einer Fangquote von 92%. In den allermeisten dieser Spiele hat man nicht trotz, sondern WEGEN Koskinen gewonnen. Weil er zahlreiche Großchancen zunichte machte und kaum eine echte Lusche hat kassieren müssen.
  3. Die Tiefe im Kader! Insbesondere die Verpflichtungen von Hyman, Foegele und Ryan sorgen dafür, dass die Oilers in jedem Spiel drei Reihen konstant aufbieten können. Neu und ziemlich wertvoll ist, dass Reihen-Änderungen während eines Spiels endlich mal fruchten können, weil man keine Qualität einbußt. In den zehn Spielen bisher wurden durch die Reihen 3/4 bereits acht (!!!) Tore erzielt, davon 4x eine Führung und 2x ein Ausgleich. (3x Kassian, 2x Foegele, Ryan, Shore, Turris). Eine solch wertvolle Produktion der Bottom 6 hatten die Oilers schon sehr lange nicht mehr.

Was darf besser werden?

Wie oben in den Statistiken zu erkennen ist, ist das Spiel “5 gegen 5” noch nicht soooo toll. Das führt dann dazu, dass man sich nach fast jedem Spiel gedacht hat (“naja, da ist schon noch ein bisschen Luft nach oben” oder “hinten ein bisschen zu viel zugelassen”). Coach Tippett hat dann auch in fast jeder Pressekonferenz betont, dass er im Grunde zufrieden sei, aber es doch noch einiges zu verbessern gäbe.
Während der negativen Bilanz zu Beginn der letzten Saison habe ich mich häufig auf diese oben beschriebenen “high danger chances” berufen. Und ich bleibe dabei: ist man dort im positiven Bereich, gewinnt man langfristig häufiger. Ist man dort negativ, lebt man gefährlich.
Spielerisch oder taktisch ist schon auch einiges aufgefallen. Mal waren die zone exits schwach, mal das Rückzugsverhalten der Stürmer. Wieder ein anderes Mal der Abstand der Verteidiger, die dadurch viele gefährliche Schüsse zulassen. Aber nichts war so konstant schwach, dass es über ein paar Spiele hinweg erwähnenswert gewesen wäre. Aber wir bleiben dran und nennen natürlich auch die schlechten/schwachen Dinge beim Namen, wenn sie über mehrere Spiele konstant auftreten. Wir wollen bei der Bilanz von 9:1 aber auch keine Schwachstellen künstlich suchen. Habt ihr welche? Dann gerne her damit!

Der Ausblick

Die zweiten 10 Spiele sind vom Spielplan her schon ein anderes Kaliber. 8x auswärts, nur 2x zu Hause, 5 Playoffteams der Vorsaison, 8 (!) Teams mit 50% Punktquote oder besser. Die Gegner sind Detroit, Boston, Buffalo, St. Louis und Winnipeg auswärts, Winnipeg und Chicago daheim, Dallas, Arizona und Vegas auswärts. Mike Smith ist zurück, so dass wir wohl eine ausgewogene Goalie-Rotation sehen werden. Meine Vorhersage lautet trotzdem: 7:3 Siege.

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