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Es muss ja weitergehen – ein Sommerfahrplan

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Photo credit:Oilersnation.com
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2 days ago

Nach der Saison ist vor der Saison

Nachdem unsere Jungs in einem herzzerreißenden Spiel 7 den Florida Panthers beim Stemmen des Stanley Cups zusehen mussten, geht der Blick – zwangsläufig – nun wieder nach vorn. Die Protagonisten auf dem Eis haben nun erstmal ihre wohlverdiente Pause und dürfen ihre Wunden lecken. Keine Pause hingeben gibt es für das Front Office der Oilers um den scheidenden General Manager Ken Holland. Wer ihn zur kommenden Saison ablöst, steht weiterhin noch nicht fest, Fakt ist jedoch, dass die Spieleragenten und der alte, sowie der neue GM einiges zu tun haben werden in den nächsten Tagen. Gerüchtehalber steht auch ein kurzfristiger Vertrag für Holland im Raum, sodass der CEO Jeff Jackson in der Zwischenzeit an einer langfristigen Lösung arbeiten kann.
Nicht nur die Free Agency steht an (Start 01.07.2024, 18 Uhr deutscher Zeit), sondern auch der NHL Entry Draft 2024 findet zeitnah statt. Im Sphere at The Venetian Resort, kurz Sphere in Las Vegas, wird am Freitag, 28.06. und am Samstag, 29.06. der Draft stattfinden, während traditionell am Freitag die erste Runde gedraftet wird und am Samstag die restlichen Runden zwei bis sieben folgen. Bereits am Donnerstag, 27.06. werden ebenfalls im Sphere die restlichen NHL Award- und Trophy-Gewinner bekanntgegeben, bei denen Connor McDavid als Finalist um die Hart Memorial Trophy für den MVP der Saison (gewählt von den Spielern) ins Rennen geht.
Zusätzlich stehen noch einige andere Punkte auf dem Plan, doch der Reihe nach:

Das Buy Out-Fenster

Dieses erste Fenster öffnet sich grundsätzlich 48 Stunden nach der Übergabe des Stanley Cups, also unserer Zeit am Donnerstagmorgen und schließt sich am Montagmorgen, um 1 Uhr. Es sieht stark danach aus, dass die Oilers hier unsere vermeintliche Nummer 1-Verpflichtung aus dem Jahr 2023, Jack Campbell, aus dem Vertrag herauskaufen. Generell gilt als Faustregel: für die restliche Vertragslaufzeit (in dem Fall drei Jahre) ergibt der Buy Out ein Ersparnis für den Salary Cap, wobei nach Ablauf des ursprünglichen Vertrags die selbe Anzahl an Jahren mit einer Strafe in den Salary Cap aufgenommen wird. Es gibt noch einige Ausnahmen, z.B. für jüngere Spieler, aber für Jack Campbell’s Buy Out gliedert sich das Zahlenwerk wie folgt:
  • 2024/25: $1.1 Millionen Cap Hit ($3.9 Millionen Ersparnis)
  • 2025/26: $2.3 Millionen Cap Hit ($2.7 Millionen Ersparnis)
  • 2026/27: $2.6 Millionen Cap Hit ($2.4 Millionen Ersparnis)
  • 2027/28: $1.5 Millionen Cap Hit
  • 2028/29: $1.5 Millionen Cap Hit
  • 2029/30: $1.5 Millionen Cap Hit

Der NHL Entry Draft

Obwohl die Oilers in diesem Jahr lediglich in den Runden 2, 5, 6 und 7 auswählen dürfen, werden es am Ende sechs junge Talente sein, die sich über die Auswahl der Edmonton Oilers freuen dürfen, da neben den abgegebenen Picks in den Trades auch einige an uns zurückgegangen sind. Hier die Übersicht:
  • Runde 1 – # 31: abgegeben an die Anaheim Ducks (Henrique/Carrick Deal)
  • Runde 2 – # 64
  • Runde 3 – # 96: abgegeben an die Arizona Coyotes, übergegangen an den Utah Hockey Club (Kassian Deal)
  • Runde 4 – # 128: abgegeben an die Nashville Predators (Ekholm Deal)
  • Runde 5 – # 160
  • Runde 6 – # 183: bekommen von den Nashville Predators (Ekholm Deal)
  • Runde 6 – # 192
  • Runde 7 – # 196: bekommen von den Anaheim Ducks (Henrique/Carrick Deal)
  • Runde 7 – # 218: bekommen von den Arizona Coyotes (Stecher Deal)
  • Runde 7 – # 224. abgegeben an die Montreal Canadiens (Kulak Deal)
Eine detailiertere Sicht der Dinge bezüglich des Drafts werden wir in einem separaten Beitrag noch erörtern.

Restricted Free Agents

Zum selben Zeitpunkt, an dem das Buy Out Fenster schließt, müssen die Teams auch Qualifikationsangebote an ihre Restricted Free Agents aushändigen, wenn diese nicht zu Unrestricted Free Agents werden sollen. Der Unterschied – auch hier wieder stark vereinfacht – ist:
Restricted bedeutet, dass die Franchise ein Vorrecht hat, wenn sie dem Spieler nach Ablauf des Vertrags das oben genannte Qualifikationsangebot macht, welches sich am Vertrag davor orientiert und eine leichte Steigerung beinhaltet. Dieses Angebot muss der Spieler zwar nicht annehmen, aber er darf dann auch nicht mit anderen Teams verhandeln, es sei denn, diese machen ein sogenanntes Offer Sheet Angebot, welches a) vom Spieler angenommen werden kann und nicht muss und b) von der ursprünglichen Franchise innerhalb von sieben Tagen übernommen werden kann. Ist letzteres der Fall, erhält der Spieler einen Einjahresvertrag über die Höhe des Offer Sheets
Unrestricted wiederum bedeutet, dass der Spieler frei mit allen Teams verhandeln und einen Vertrag unterzeichnen darf.
Unsere Restricted Free Agents nach dieser Saison (Arbitration Rechte bedeutet, dass der Spieler ein Schiedsgericht einschalten kann, welches ein Gehalt festlegt, sofern er das Angebot der Franchise als zu niedrig erachtet):
  • Angreifer – Dylan Holloway
  • Verteidiger – Philip Broberg
  • Angreifer – James Hamblin (Arbitration Rechte)
  • Angreifer – Raphael Lavoie (Arbitration Rechte)
  • Angreifer – Carter Savoie
  • Verteidiger – Noel Hoefenmayer (Arbitration Rechte)
  • Torhüter – Ryan Fanti
Es ist natürlich davon auszugehen, dass Dylan Holloway und Philip Broberg entsprechende Angebote bekommen und letztlich mit sogenannten Bridge Deals ausgestattet werden, also Verträgen, die nicht allzu lang und nicht allzu hoch dotiert sind, um fürs Erste nicht zu tief in die Tasche greifen zu müssen. Spätere Verträge werden dadurch aber teurer, wenn die Leistung entsprechend gezeigt wurde.

Unrestricted Free Agents

  • Angreifer – Connor Brown
  • Angreifer – Sam Carrick
  • Angreifer – Warren Foegele
  • Angreifer – Sam Gagner
  • Angreifer – Adam Henrique
  • Angreifer – Mattias Janmark
  • Angreifer – Corey Perry
  • Verteidiger – Vincent Desharnais
  • Verteidiger – Troy Stecher
  • Torhüter – Calvin Pickard
  • Angreifer – Adam Erne
  • Angreifer – Greg McKegg
  • Verteidiger – Cam Dineen
  • Verteidiger – Markus Niemelainen
Einige durchaus interessante Namen werden ab dem 1. Juli auf dem Markt sein. Gerüchteweise wurde Ken Holland wohl entlockt, dass man mit drei, vielleicht vier dieser Spieler verlängern möchte. Warren Foegele hat nach seiner Karrierebestleistung von 20 Toren natürlich höhere Ansprüche und möchte mehr als die bisherigen $2.75 Millionen verdienen. Janmark, Brown und Henrique dürften sich ebenfalls im Fokus befinden – leider nicht nur dem der Oilers. Vincent Desharnais soll wohl nach einem längerfristigen Vertrag Ausschau halten und von Perry und Oilers Legende Gagner hört man, dass die beiden ihre Karriere fortsetzen möchten.

Vorzeitige Vertragsverlängerungen

Im nächsten Sommer laufen die beiden Verträge von Leon Draisaitl und Evan Bouchard aus, so dass ab dem 1. Juli bereits mit ihnen verhandelt und theoretisch auch verlängert werden darf. Praktisch wird dies natürlich einige Zeit dauern, was aber kein Problem darstellt. Die Zeit drängt hier nicht, da es keine Anzeichen gibt, dass einer der beiden Topstars die Franchise verlassen möchte.

Die Salary Cap Situation

Der Kern der Mannschaft bleibt zusammen, bzw. kann zusammengehalten werden, was die finanzielle Situation betrifft. Um gute Neuverpflichtungen tätigen zu können, muss allerdings kreativ gearbeitet und/oder unpopuläre Entscheidungen getroffen werden. Mit dem wahrscheinlichen Buy Out von Jack Campbell haben die Oilers insgesamt 7 Angreifer, 5 Verteidiger und 2 Torhüter unter Vertrag und haben $14 Millionen Spielraum, um oben genannte Free Agents zum Bleiben und potentielle Zugänge von einer Unterschrift zu überzeugen. Auch hier wieder die Übersicht:
  • Angreifer – Connor McDavid ($12.5 Millionen)
  • Angreifer – Leon Draisaitl ($8.5 Millionen)
  • Angreifer – Zach Hyman ($5.5 Millionen)
  • Angreifer – Evander Kane ($5.125 Millionen)
  • Angreifer – Ryan Nugent-Hopkins ($5.125 Millionen)
  • Angreifer – Ryan McLeod ($2.1 Millionen)
  • Angreifer – Derek Ryan ($900k)
  • Verteidiger – Darnell Nurse ($9.25 Millionen)
  • Verteidiger – Mattias Ekholm ($6 Millionen)
  • Verteidiger – Evan Bouchard ($3.9 Millionen)
  • Verteidiger – Cody Ceci ($3.25 Millionen)
  • Verteidiger – Brett Kulak ($2.75 Millionen)
  • Torhüter – Jack Campbell ($5 Millionen)
  • Torhüter – Stuart Skinner (2.6 Millionen)
  • James Neal Buyout $1.916.667
  • Übertrag aus Bonuszahlungen $3.55 Millionen
  • Salary Cap gesamt $77.966.667
  • Salary Cap Limit $88 Millionen
Es wird also auch in diesem Jahr ein spannender Sommer und die große Frage wird sein, ob wir weiterhin eher konservativ an die Kaderplanung rangehen wollen oder ob die Kreativität ins Edmontonian Front Office Einzug erhalten soll. Weitere Buy Outs, das Abgeben unter Vertrag stehender Spieler oder das etwas konsequentere Setzen auf die vorhandene Jugend können Mittel und Wege sein. Warten wir es ab – es wird in jedem Fall interessant und wir werden darüber berichten und mit euch diskutieren.

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