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Was wird nun aus Jack Campbell?

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Photo credit:STEPHEN R. SYLVANIE-USA TODAY SPORTS
eastside_nation_de
5 months ago
Es ist offensichtlicher denn je, dass die Edmonton Oilers eine Problemzone in ihrem Kader haben. Viele denken jetzt natürlich an die Verteidiger, andere an die mangelnde Produktion der bottom six. Es gibt jedoch eine Position, bei der sich alle einig sind – zwischen den Pfosten. Stuart Skinner hat sich in seiner jungen NHL-Karriere gut entwickelt. Der Start in diese Saison verlief sehr schleppend, aber eine Fangquote von 91,4 % bei seinen letzten vier Starts zeigen, dass sein Spiel auf einem guten Weg ist. Leider hat der andere Torhüter im Team nicht die Leistung erbracht, für die er bezahlt wird. Jack Campbell hat vor knapp anderthalb Jahren in Edmonton unterschrieben und ist noch nicht mal bei der Hälfte seines Fünfjahresvertrages angekommen. Die Oilers bezahlen ihn als Starter mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 5 Millionen US-Dollar. Er spielt jedoch bestenfalls auf dem Niveau eines Backup Goalies und ist derzeit sogar in der American Hockey League bei den Bakersfield Condors.
Man muss Campbell zu Gute halten, dass er in der Saisonvorbereitung tatsächlich stark verbessert aussah. In der regular season hingegen reichte es nur zu einem wirklich großartigen Spiel gegen die Nashville Predators, bei dem er 43 von 44 Schüsse (97,7%) stoppte. Diese Leistung hielt aber leider nur dieses eine Spiel, denn es folgten vier Gegentore gegen Philadelphia, sechs gegen Minnesota und dann fünf gegen Nashville. Für Campbell war dieses Predators-Spiel in Edmonton vorerst das Letzte, denn die Organisation entschied sich, ihn zu den Bakersfield Condors zu schicken. Viele fragen sich, was das Team mit Campbell machen wird. Einen derartigen Vertrag wegzubekommen ist schwierig, aber machbar.
Die Los Angeles Kings haben ihre Probleme letzten Sommer mit dem Wechsel von Goalie Cal Petersen gelöst. Petersen hatte noch zwei Jahre Laufzeit seines Dreijahresvertrages (ebenfalls 5 Millionen US-Dollar). Die Kings haben mit den Philadelphia Flyers und den Columbus Blue Jackets entsprechende Partner gefunden. Damit der Deal funktionierte, schickte LA ebenfalls Sean Walker, einen Zweitrunden-Pick von 2024 und den Nachwuchsspieler Helge Grans nach Philly. Darüber hinaus behielten sie einen Teil des Gehalts (2,025 Millionen US-Dollar) aus dem Vertrag von Verteidiger Ivan Provorov, der von den Flyers nach Columbus wechselte. Die Kings haben dadurch am Ende 5,625 Millionen US-Dollar gespart, was letztlich möglich machte, Pierre Luc-Dubois zu verpflichten.
Laut Frank Seravalli von Daily Faceoff könnten die Oilers möglicherweise Campbell günstiger als gedacht loswerden: „Es handelt sich wahrscheinlich um einen Erstrunden-Pick und einen Drittrunden-Pick“, sagte er und nannte den Torhüter der San Jose Sharks, MacKenzie Blackwood, als möglichen Ersatz. „Als erstes trade, dann buyout und als drittes retain. Sie müssen diesen Vertrag loswerden und deshalb könnte der buyout immer noch eine attraktive Lösung sein. Was wirklich wichtig ist, ist die nächste Saison und darüber hinaus, damit sie so wenig wie möglich in den Büchern haben. Wie auch immer, die erste Priorität sollte es sein, ihn irgendwie loszuwerden.“ Sollte man Campbell im Sommer 2024 auszahlen, hieße das, die Oilers hätten für die restlichen drei Jahre des Vertrags entsprechende Einsparungen (3,9, 2,7 und 2,4 Millionen US-Dollar), jedoch auch drei zusätzliche Jahre, in denen je 1,5 Millionen US-Dollar “Strafzahlung” zu Buche stehen würden.
Das Beispiel Los Angeles zeigt, dass es möglich ist Campbell loszuwerden. Für die Kings war es vielleicht nicht einfach eine Lösung zu finden, aber warum kann Ken Holland das nicht auch? Darüber hinaus verwandelte GM Rob Blake Peterson den alternden Star Jonathan Quick in Joonas Korpisalo und Pheonix Copley, die letztes Jahr in der Hauptrunde zusammen eine Fangquote von 91,2% aufs Eis brachten. Natürlich verloren sie letztlich in der ersten Runde gegen die Oilers, aber das lag weniger an den Torhütern, als viel mehr an der Offensive.
Viele Namen wurden in den letzten Wochen diskutiert, wobei die drei Torhüter aus Montreal, Jake Allen, Samuel Montembeault und Cayden Primeau die Favoriten zu sein scheinen. Aber wer auch immer es werden würde, einige Optionen für die Oilers sind durchaus interessant.
„Ich glaube nicht, dass er verfügbar ist, aber wenn man sich wirklich anstrengen würde, würde vielleicht etwas bei Karel Vejmelka gehen“, sagte Frank Seravalli. „Arizona versucht konkurrenzfähig zu sein, aber sie haben für die nächsten Saisonen nur ihre eigenen Erstrunden-Picks. Wenn Sie also andere dazubekommen würden, könnten sie interessiert sein.“ Vejmelka wäre ein sofortiges Upgrade und könnte ein sogenannter game changer sein. Er ist 27 Jahre alt und hat einen Cap-Hit von 2.725 Millionen US-Dollar (bis 2025). In dieser Saison fängt er bisher 90,1% in zehn Spielen und einen weist einen Gegentordurchschnitt von 3,18 auf. Im 5v5 liegt seine Fangquote bei 91,7%. Seine Zahlen reißen einen vielleicht nicht vom Hocker, aber man muss bedenken, dass die Defensive die davor spielt mehr oder weniger nur aus dem Top-Paar JJ Moser und Matt Dumba besteht. Welchen Weg die Oilers auch einschlagen, es muss lieber früher als später passieren. Man sieht, dass es mitten in der Saison möglich ist, einen Torwart zu finden und aus schlechten Verträgen auszusteigen. Es kommt darauf an, kreativ zu sein und bereit zu sein, in den sauren Apfel zu beißen. Einen Tot müssen wir sterben. Kann Ken Holland das schaffen? Hoffentlich!
 

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