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Cole Caufield rockt die Liga – können wir das auch von Dylan Holloway erwarten?

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Photo credit:Perry Nelson-USA TODAY Sports
eastside_nation_de
2 years ago
Mit dem Einzug ins Stanley Cup Finale der Montreal Canadiens, könnte ein kometenhafter Aufstieg seinen krönenden Abschluss finden. Cole Caufield, zum Ende der Hauptrunde und nach Abschluss der College Saison zum Profi gemacht, hinterlässt ohne Frage einen bleibenden Eindruck. Der kleine, schnelle Flügelstürmer kam in 10 NHL- und 2 AHL-Spielen zum Einsatz und erzielte dabei überragende 7 Tore und 2 Assists. Nachdem er dann in den ersten beiden Playoff-Spielen der ersten Runde gegen Toronto als überzähliger Feldspieler draußen saß, kam Caufield in jedem Spiel zum Einsatz. So gelangen im 9 Punkte (5 Tore) in 15 Partien – als Rookie. Nicht schlecht. Aber was hat das alles mit uns zu tun?

Cole Caufield und Dylan Holloway als Linemates in Wisconsin

Der Vergleich des Scharfschützen der Habs mit unserem Prospect Dylan Holloway liegt nahe. Beide verbrachten die letzten beiden Spielzeiten am College in Wisconsin und spielten die meiste Zeit in einer Reihe – und zwar in einer der Topreihen der Liga. Allerdings wurde Caulfield ein Jahr früher gedraftet, dafür aber an ähnlicher Stelle. Während wir im letzten Draft an Position 14 ziehen durften, war es Montreal ein Jahr zuvor an Position 15. Der Unterschied ist ziemlich relevant, ob ein Spieler noch ein Jahr bis zum Draft hat, bzw. schon ein sogenannter „overager“ ist (gedraftete Spieler, deren Entwicklung vorerst in der angestammten Liga fortgesetzt werden soll), zumal die Unterschiede in der NCAA noch gravierender sind, da die Spieler noch älter sind und bis zum 25. Geburtstag spielen dürfen. In den drei großen kanadischen Juniorenligen ist zwei Saisons nach dem Draft Schluss. Statistisch betrachtet, muss man eben jenen Altersunterschied berücksichtigen. Während Caulfield in dieser Saison 52 Punkte in 31 Spielen erzielte, scorte Holloway 35 in 23. Dies ergibt einen Schnitt von 1,67 Punkten pro Spiel zu 1,52. Im gleichen Alter, also eine Saison zuvor, kam der Canadiens- Prospect allerdings „nur“ auf 1,00 Punkte pro Spiel, während Dylan Holloway – ein Jahr jünger und zum Saisonstart 17 Jahre jung – immerhin auf 0,4 Punkte pro Spiel kam. Den größeren Schritt dahingehend hat also unser Top-Prospect gemacht.

Ist Holloway besser als Caulfield?

Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Beide Spieler sind von ihrer Anlage her recht unterschiedlich. Während Caulfield ein kleiner, pfeilschneller Torjäger auf dem Flügel ist, war Holloway der Center der Reihe, kann aber auch auf der linken Seite zum Einsatz kommen. Der aus Calgary stammende Kanadier ist ganze 15 cm größer und 17 kg schwerer und bringt damit Gardemaße mit. Sein Spiel ist eher das 200-ft game, also das Spiel auf der gesamten Eisfläche. Er setzt sowohl offensiv, als auch defensiv Akzente und führt seine Zweikämpfe mit voller Energie aus.
Holloway hat im April dann seinen Einstiegsvertrag unterzeichnet, der ab der kommenden Saison gültig sein wird. Es darf aus meiner Sicht davon ausgegangen werden, dass er beim Camp zur Vorbereitung auf die neue Saison überzeugen wird, zumal auch die Frage im Raum stand, ob Dylan Holloway – ähnlich wie Caulfield – bereits in dieser Spielzeit hochgezogen wird. Ich hätte es gern gesehen, zumal uns das Beispiel in Montreal eben zeigt, welchen Einfluss die Jungs bereits jetzt haben können. Allerdings machte der General Manager, Ken Holland, meines Erachtens auch hier wieder alles richtig, in dem er anmahnte, dass er den Jungen nur ins Team holt, wenn er auch wirklich spielen wird. Das Sparen eines Vertragsjahres steht in diesem Falle dem erstmaligen Reinschnuppern ins Profigeschäft gegenüber, wobei ich der Meinung bin, dass dies früh genug kommen wird.

Was können wir nun erwarten?

Ich wünsche mir, dass sich Dylan Holloway bei uns auf Anhieb durchsetzen wird, dass er sofort eine Verstärkung unseres Kaders darstellt und vor allem dass er seine Minuten bekommt ohne allerdings den ganz großen Druck. Ob er es packt, wird sich zeigen, jedoch kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass Dylan Holloway eine ernstzunehmende Alternative für den linken Flügel an der Seite von Connor McDavid wird. Vielleicht nicht auf Anhieb, vielleicht nach einer Durchlaufstation in der AHL, vielleicht auch sofort, denn – und das weiß auch Ken Holland – Gehaltsspielraum fällt nicht vom Himmel und einen gedrafteten Spieler, der noch drei Jahre unter seinem Einstiegsvertrag spielt, entwickeln zu lassen neben DEM Topstar der Liga, kann ein Wettbewerbsvorteil sein, der den Unterschied macht

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